Experimentelle Archäologie vs. Archäotechnik

Experimentelle Archäologie

Die klassischen archäologischen und geschichtswissenschaftlichen Methoden gewinnen ihre Erkenntnisse durch Beobachtung und Interpretation von Funden und Fundstätten. Die experimentelle Archäologie versucht diese Erkenntnisse durch Erfahrungswerte zu vertiefen und untersucht praxisbezogene Aspekte antiker Lebensweisen.

Nach einer genauen Analyse von Fundobjekten und Texten wird versucht, die Arbeitstechniken der Vergangenheit zu erschließen. Diese Erkenntnisse werden dann von Archäologen und Handwerkern angewandt, um Artefakte nachzubilden, die ihren historischen Vorgängern möglichst ähnlich sind (Rekostruktionen, Repliken). In der Anwendung dieser Nachbildungen wird der technische Stand vergangener Epochen erfahrbar.

Experimentelle Archäologie ist Wissenschaft, keine Museumspädagogik und wird auch selten öffentlich angewandt - sie dient nicht der Vermittlung, sondern dem Erkenntnisgewinn für die Forschung.
Die Archäotechnik unterscheidet sich deutlich von der experimentellen Archäologie. Letztere ist ausschließlich der Wissenschaft verpflichtet und kann nur in enger Zusammenarbeit der Forscher brauchbare Ergebnisse zeitigen. Ziel der experimentellen Archäologie ist es, über Versuche der Wirklichkeit näher zu kommen. Sie benötigt daher genau definierte Ausgangsfragen, deren Beantwortung im Experiment nachgegangen wird.

Wer dazu mehr lesen will: Artikel von Peter Kelterborn, AEAS (pdf-Datei, benötigt Acrobat Reader).

Aktionstage in Elsarn

Archäotechnik

Archäotechnik ist ein der Archäologie zugeordnetes Spezialgebiet und bezeichnet die Erforschung und Ausführung altertümlicher Verfahrens- und Arbeitsweisen wie zum Beispiel historischer Handwerks-, Landwirtschafts-, Kampf- oder Jagdtechniken. Ein weiterer Bestandteil der Archäotechnik ist die Vorführung dieser Techniken vor Publikum im Rahmen der Museumspädagogik, auf Living History- oder Museumsveranstaltungen.

Zu den bekanntesten Arbeiten der Archäotechnik gehören die Anfertigung oder Rekonstruktion von Schmiedearbeiten und Schmuck, Glas-, Holz- und Keramikgegenständen (töpfern), das Feuermachen, die Herstellung historischer Textilprodukte (spinnen, (Brettchen)weben), sowie Stein- oder Knochengeräte mit historischen Mitteln. Voraussetzung für die Ausführung der Archäotechnik ist die Beherrschung der historischen Techniken entsprechend dem Wissensstand der in Frage kommenden Zeit. Der Begriff wurde 1994 durch Rudolf Gantenbrink geprägt.

Kleine Zeittafel mit einem Überblick über die Epochen, deren Sachkultur und Alltagsleben wir bei unseren Präsentationen darstellen und die wir anhand von Repliken Besuchern zugänglich machen wollen.

Bitte beachten Sie: Seit März 2017 sind die Tore des Germanengehöfts wieder für Sie geöffnet!

Führungen sind nach telefonischer Voranmeldung (02735-2495) jederzeit möglich!

AKTUELLES

Germanenfest: Aktionstage am Nationalfeiertag

Informationen zu den Veranstaltungen: zum Veranstaltungskalender (externer Link).